ANORA
29.04.2025 19:30

Veranstalter / Text: Weitwinkel-Kommunales Kino Singen e.V.
CINEAST*INNEN DES WELTKINOS # 22 | REGIE: SEAN BAKER (USA)
• 5 OSCAR S®/Academy-Awards 2025 (Bester Film/Beste Regie/Bester Schnitt – jeweils für Sean Baker / Beste Weibliche Hauptdarstellerin (für Mikey Madiseon)
• Palme d'OR/Goldene Palme – Bester Film - 77. IFF Cannes 2024
Anora (Mikey Madison) ist eine junge, selbstbewußte Sexarbeiterin aus Brooklyn/New York, die in einem noblen Stripclub in Manhattan arbeitet. Dort lernt sie aufgrund ihrer Sprachkenntnisse eines Tages mit dem 'Studenten' Ivan (Mark Eydelshteyn) den so wohlhabenden wie unreifen Sohn eines russischen Oligarchen nicht nur kennen, sondern – im Laufe erotischer Buchungen - auch lieben. Bei einem Tripp nach Las Vegas entschließen sich beide fast spontan zur Heirat – zumal Ivan auch die Greencard im Visier hat, die ihn vor der Rückkehr nach Russland und der ungeliebten Arbeit für den Vater bewahren soll. Als die Nachricht der Eheschließung die Eltern Ivans in Russland erreicht, ist jedoch auch Anis Traum von einer besseren Zukunft in akuter Gefahr: die Schwiegereltern schicken den beiden Turteltäubchen ein ungewöhnliches Trio – bestehend aus einem Priester mit zwei Handlangern im Schlepptau – auf den Hals, das für die Annullierung der Ehe sorgen soll – was Ivan in eine kopflose Flucht treibt und auf den energisch-vitalen, erbittert-hysterisch-kreativ-verzweifelt-mutigen Widerstand Anis trifft... | Der US-Independent Filmregisseur, Autor, Kamermann, Cutter und Produzent Sean Baker (*1971, Summit/New Jersey), auch hierzulande mit THE FLORIDA PROJEKT (2017) und RED ROCKET (2021) bekannt geworden, hat mit seinem 8. Langfilm eine so eigenwillige wie Außenseiter-Dramedy/'Dramöde' , in der sich - zwischen Intro mit impulsiver Lapdance-Popmusik und Ende bei schneegedämpften Scheibenwischergeräusch - überdrehte Märchenromantik, desillusionierender Sozialrealismus und bizarre Situationskomik gleichsam gegenseitig 'dekonstruieren', aber nie den human-touch/Humanismus der Figuren verlieren. Das auf 35mm-Film gedrehte, subtil montierte und mit virtuosem Ensemble inszenierte Werk wurde in der Session 2024/25 mit bislang 140 Filmpreisen und Festivalauszeichnungen bei über 400 Nominierungen bedacht – samt 4 persönlicher OSCARS® für Sean Baker.
“Der Gewinn der Goldenen Palme in Cannes war nach ¬eigener Aussage das große Ziel, auf das Sean Baker hingearbeitet hat. Geschafft hat er es mit einem Werk, das eine Kulmination seines bisherigen Schaffens darstellt. (…) Es ist diese Sensibilität im Umgang mit Figuren und Milieus, diese Mischung aus Überhöhung und Realismus, die Bakers Filme so besonders machen. Selbst Szenen, bei denen er sich im Ton zu vergreifen scheint,(...) werden durch spätere Situationen aufgefangen und fügen sich plötzlich ins Bild. Baker traut den Zuschauern zu, das zu erkennen. [ANORA ist] eine Kulmination seines bisherigen Schaffens.“_(epd-film)
„Die energiegeladene Tragikomödie mit märchenhaftem Überschwang entfaltet in langen, präzise auserzählten Sequenzen eine fieberhafte Dynamik, bei der es weniger um Sexarbeit als um die Abhängigkeit vom (russischen) Geld geht. Die Konzentration auf den Augenblick und die bloße Gegenwart erzeugt eine große Nähe zu den Figuren, die mit viel Sympathie und einem großen Humanismus gezeichnet werden.“_(filmdienst.de)
„Mit ANORA erzählt Sean Baker ein modernes Märchen, das mehr Tiefe beinhaltet als der erste Blick vermuten lässt. (…) Für ANORA, der wie die meisten anderen Filme Bakers von seiner Ehefrau Samantha Quan produziert wurde, bekam Baker bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme verliehen – eine Auszeichnung, die seine Beschäftigung mit dem Thema Sexarbeit ebenso ehrt wie den Film selbst. (…) Das für die ZuschauerInnen größte Glück ist es jedoch, zu erleben, wie Hauptdarstellerin Mikey Madison die Anora-Figur interpretiert. Mit kindlichem Vertrauen und weiser Souveränität schickt Madison Ani durch das von ihr erschaffene Märchen und macht sie zum moralischen Zentrum des Films. Wie optimistisch und entwaffnend Ani sich durch die hier gschamig als „Rotlichtmilieu“ bezeichnete Umgebung bewegt, wie beherzt sie in einer Mischung aus Englisch, Russisch und dem international verständlichen, inflationär gebrauchten „Fuck!“ parliert und wie draufgängerisch sie sich in die physischen Streitigkeiten stürzt, ist, so seltsam es klingen mag, eine Freude.“_(taz/die tageszeitung)
(ANORA) USA 2024 | fiktionale Form | Regie / Buch / Schnitt / Produktion: Sean Baker |
Co-Produzentin: Samantha Quan; Kamera: Drew Daniels; Austattung: Stephen Phleps; DarstellerInnen: Mikey Madiseon (Anora/Ani), Mark Eydelshteyn (Ivan/Vanya), Paul Weissman, Lindsey Normington, Emily Weider, Luna Sofia Miranda u.a. | DCP/1: 2,39/CS | Farbe | DD5.1. | | 'FSK-Deskriptoren: Drogenkonsum,Diskriminierung,Sexualität' | OmU (amerikanisches Englisch/Russisch/dtsch. UT) | FSK: 16 J. | 140 Min. (Überlänge/keine Pause)
EP: € 5.00
Mitglieder: € 3.00
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