(I) DER SCHATTEN DES KOMMANDANTEN / NACH AUSCHWITZ
21.01.2025 19:30
Veranstalter / Text: Weitwinkel-Kommunales Kino Singen e.V.
(I) AUSCHWITZ - 2 FILME | ZUM 80. JAHRESTAG DER BEFREIUNG DES 'KZ AUSCHWITZ'
(I) DER SCHATTEN DES KOMMANDANTEN / NACH AUSCHWITZ
Im Rahmen der bundesweiten „Kinoinitiative 27. Januar - 80 Jahre Befreiung Auschwitz“ in Kooperation mit dem Haus des Dokumentarfilms (Stuttgart) und dem BKF/Bundesverband kommunale Filmarbeit. (Teil II am Di, 28.01.) |
Vorfilm: 'NACH AUSCHWITZ' | D / PL 2014 | Kurz-Dokumentarfilm | Regie: Jan Sobotka | OmU | Deutscher Kurzfilmpreis 2014 | FSK: 0 J. | 20 Min. (s.u.)
Gleichsam als 'spiegelnde' dokumentarische Ergänzung zum Spielfilm ZONE OF INTEREST- den wir am Di, 28.01. in einer weiteren Kooperationsveranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ und Vernichtungslagers Auschwitz (Holocaust-Gedenktag 27. Januar) mit zwei weiteren Filmen nochmals in Reprise zeigen (s.u.) – zeigen wir diese britische Dokumentation. Die deutsch-argentinischen Filmemacherin und Produzentin Daniela Völker begleitet darin den 87jährigen Hans-Jürgen Höss, das zweitjüngste Kind von Rudolf Höss (1901-1947), der als Kommandant des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz für die Ermordung von mehr als einer Million Jüdinnen und Juden verantwortlich war. Die Familie Höss lebte in einer Villa mit Garten direkt an der Mauer zum Lager. Der Sohn setzte sich nun erstmals mit dem grausamen Vermächtnis seines Vaters auseinander, auch bei einer Fahrt nach Auschwitz. Später kommt es zu einer Begegnung mit der heute 99jährigen Jüdin und bekannte Zeitzeugin Anita Lasker-Wallfisch (*1925), die das Lager nur als Cellistin im Lagerorchester überleben konnte. Beim Treffen in London begegnen sich auch ihre Kinder, “die auf unterschiedliche Weise schwer an ihrer Herkunft tragen“(filmdienst): Kai Höss (62, freikirchlicher Pfarrer) und Maya Lasker-Wallfisch (66, Therapeutin und Autorin), die die Begegnung vermittelt. Bei Gesprächen mit den ProtagonistInnen vermitteln sich auch Fragen nach Verdrängung, Schuld und Traumaverarbeitung. | Der Vorfilm 'NACH AUSCHWITZ' von Jan Sobotka, 2014 mit dem Deutschen (Dokumentar-) Kurzfilmpreis ausgezeichnet, führt vorab für 20 Minuten an die historische Stätte Auschwitz und beobachtet die alltägliche, so umfängliche wie akribische Reinigungs- u. Konservierungsarbeiten an materiellen Zeugnissen in der Erinnerungs- und Gedenkstätte, teilweise erläutert von den Beschäftigten.
„Diesen Film muss man gesehen haben: (…) Versöhnungskitsch? Mitnichten. Die Protagonisten haben einen glaubwürdigen Weg zurückgelegt und stellen sich im Film ihren Traumata.“_(Jüdische Allgemeine)
„[Der Film] ist weder Holocaust-Kitsch noch Verklärung. Wie „The Zone of Interest“ legt er die psychologischen Mechanismen hinter dem Umgang mit den Massenmorden offen. Er warnt vor dem Massenmörder in der Maske des Familienvaters – auch für die Zukunft. [...] Indem der Film diese Zeugen noch einmal zu Wort kommen lässt, ist „Der Schatten des Kommandanten“ nicht nur psychologische Studie, Erinnerung und Historie. Er ist selbst ein Zeitdokument.“_(Süddeutsche Zeitung)
“So kreist die Regisseurin Daniela Völker um die verstörende und aufwühlende Frage: Wie hat es der Sohn des Massenmörders geschafft, sich ein Leben lang an die Illusion von der eigenen Unbefangenheit zu klammern? [...] [Es ist] ein bewegender Film. Er handelt von dem Veränderungswillen eines Menschen, der im hohen Alter die Flucht vor der eigenen Geschichte beendet.“_(DIE ZEIT)
„Um die zweite und dritte Generation von Tätern und Überlebenden, das Privileg des Verdrängens auf der einen und das traumatische Nicht-vergessen-Können auf der anderen Seite geht es im Dokumentarfilm 'DER SCHATTEN DES KOMMANDANTEN. (…) Völker begleitet diese Annäherung behutsam und klar in der Haltung, verbunden mit historischen Aufnahmen und Ausschnitten aus der Autobiografie, die Rudolf Höß in Gefangenschaft geschrieben hatte. Ein ebenso erhellendes wie erschütterndes Zeitdokument über die Gegenwart der Vergangenheit.“_(epd-film)
(THE COMMANDANT'S SHADOW) Großbritannien 2024 | dokumentarische Form | Regie/Buch/Co-Produktion: Daniela Völker; Co-Produzentrin: Gloria Abramoff; Kamera: Piotr. Trela / Rob Goldie; Musik: Gabriel Chwojnik; Schnitt: Claire Guillon; Mitwirkende: Hans-Jürgen Höss, Anita Lasker-Wallfisch, Kai Höss, Maya Lasker-Wallfisch u.a. | DCP | s/w u. Farbe | DD 5.1 | Pädagogische Empfehlung (filmdienst.de): „sehenswert ab 14 J.“ | FSK-Deskriptoren: 'Bedrohung, Verletzung, belanstende Themen' | OmU | FSK: 12 J.,f | 107 Min.+20 Min (Vorfilm)
EP: € 5.00
Mitglieder: € 3.00
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