LEIBNITZ-CHRONIK EINES VERSCHOLLENEN BILDES

21.12.2025 11:00

Veranstalter / Text: Weitwinkel-Kommunales Kino Singen e.V.
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REPRISE:  CINEAST*INNEN DES WELTKINOS  # 24  |  EDGAR REITZ  (D)

In Reprise zeigen wir nochmal den aktuellen Film von Regiealtmeister Edgar Reitz (*1932, Morbach/Hunsrück), den er mit 92 Jahren (!) in diesem Jahr auf der 75. Berlinale vorgestellt hat: Mehr als zehn Jahre hat der Mitbegründer des deutschen Autorenfilms und Schöpfer der ‚HEIMAT‘-Filmchroniken mit seinem Co-Autoren Gert Heidenreich an verschiedensten Drehbuchvarianten und Konzepten gearbeitet um sich dem von ihm so geschätzten großen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) filmisch zu nähern. Nun treffen drei historische und drei fiktive Figuren in einer Art Kammerspiel über das Verhältnis von Kunst und Realität aufeinander: Preußen, 1704. Königin Charlotte vermisst sehnlichst ihren einstigen Lehrer Leibniz. Weil er ihr im Schloss Lietzenburg (heute Charlottenburg/B) nicht mehr persönlich mit seinen weisen Antworten auf die großen Fragen des Lebens zur Verfügung stehen kann, lässt sie ein Gemälde von ihm in Auftrag geben. Leibniz will ihr den Wunsch erfüllen, doch die Porträtsitzungen mit dem großen Denker werden zur Herausforderung. Mit einem Diskurs über Abbild/Vorbild und die Darstellung von Wahrheit in der Kunst vertreibt er den ersten Maler Pierre-Albert Delalandre. Mit der neuen Portraitistin Aaltje van de Meer aus den Niederlanden, die sich zunächst als Mann ausgeben muss, um als Malerin tätig sein zu können, entspinnen sich Fragen nach dem Sein, nach Gott, nach dem Bösen und dem Wesen der Zeit als Grundlagen abendländischer Kultur – und nach der Herstellung eines Kunstwerks.... Nur die unbeirrbare Liebe der Malerin zur Kunst scheint den Wahrheitssucher Leibniz herausfordern zu können. [nach: Katalog 75.Berlinale/fsff’25 /filmportal/Produktion]
Edgar Reitz (*1932, Morbach/Hunsrück), ist einer der bedeutendsten deutschen Regisseure – und ein Gründervater des „Neuen Deutschen“ Autorenfilms >(u.a. MAHLZEITEN/1967, sowie als Mitunterzeichner des Oberhausener Manifestes für ein neues Selbstverständnis von autonomer Filmproduktion. Weltweite Bekanntheit erlangte er mit seiner fast 60 (!) stündigen HEIMAT-Trilogie, die zu den umfangreichsten erzählerischen Werken der Filmgeschichte zählt und ganze öffentliche Diskurse zum Begriff "Heimat" mit geprägt hat (samt Epilog DIE ANDERE HEIMAT). Reitz wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit sechs Bundesfilmpreisen und dem Ehrenlöwen der Biennale di Venezia. 2006 erhielt er das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, 2020 den Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises. Edgar Reitz wurde am 01.11.25 93 Jahre alt.

„Edgar Reitz und Co-Regisseur Anatol Schuster inszenieren die Portraitsitzungen als leidenschaftliche Auseinandersetzungen zwischen Philosoph und Künstler über die Frage der Wahrheit im Bild. Kann das Geheimnis einer Person überhaupt abgebildet werden? Werden Bilder unmerklich manipuliert?“_(74. Berlinale 2024 Special /Katalog)
“Eine mehrtägige Porträtsitzung, die Gottfried Wilhelm Leibniz zunächst ¬widerwillig über sich ergehen lässt, wird in dem Kammerspiel von Edgar Reitz und Anatol -Schuster zu einem vergnüglichen Kolloquium über Fragen der Kunst und Philosophie.
Vor allem aber ist Reitz' Leibniz-Kammerspiel ein Film der Bilder. Reitz verweist in einem Gespräch auf den Barockmaler Caravaggio, »der im Grunde das Filmlicht erfunden hat« (Presseheft). Mehr noch erinnern die sepiafarbenen Aufnahmen mit ihren subtil gesetzten Lichteffekten an die Chiaroscuro-Malerei des Jan Vermeer.
Reitz hofft, dass sich das Publikum »mit der Glückseligkeit anstecken lasse«, die Königin Sophie Charlotte im Umgang mit Leibniz empfindet, »und dass der Kinobesuch so etwas wird wie die Entdeckung des erotischen Denkvergnügens«. Dafür verlangt diese cineastisch-philosophische Lektion ihrem Publikum einiges an Aufmerksamkeit ab.“_(epd-film)

Deutschland 2024 | fiktionale Form | Regie/Co-Buch: Edgar Reitz / Co-Regie: Anatol Schuster | Co-Drehbuch: Gert Heidenreich | Kamera: Matthias Grunsky | Schnitt: Anja Pohl | Musik: Henrik Ajax | Ausstattung: Renate Schmaderer | Produktion: Christian Reitz (Edgar Reitz Filmproduktion)/ Ingo Fliess (if…Productions) | DarstellerInnen: Edgar Selge, Aenne Schwarz, Lars Eidinger, Barbara Sukowa, Antonia Bill, Michael Kranz u.a. | DCP/1:1,37 | Farbe | DD5.1 | 'FSK-Deskriptoren: Bedrohung, Belastende Szenen’ | FSK: 6 J. | 102 Min.

EP: € 5.00
Mitgl.: € 3.00

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