MIROIRS NO. 3

22.11.2025 20:00

Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen, kommt sie im Haus von Betty unter, die den Unfall beobachtet hat. Vom ersten Moment an verbindet die beiden Frauen eine tiefe Zuneigung. Laura genießt die mütterliche Fürsorge Bettys, die Arbeit im Garten, die Besuche in der Werkstatt von Bettys Ehemann Richard und ihrem Sohn Max, die gemeinsamen Essen. Es beginnt eine fast unbeschwerte, glückliche Zeit des Zusammenseins, ein Spätsommertraum, dem sich Laura und die Familie nur zu gerne überlassen. Aber da ist etwas, das nicht stimmt, ein tiefer, dunkler Schmerz, der alle vier verbindet und doch unausgesprochen bleibt. Laura spürt, dass sie aus diesem Traum erwachen müssen, um wieder leben und lieben zu können.
Christian Petzold über seinen Film: „ Es gibt in einem Brief Kleists seine Schilderung einer verzweifelten und schlaflosen Nacht. Er ist hinausgelaufen, aus der Stadt, in der Nacht. Als er das Stadttor passiert und unter dem Torbogen steht, blickt er auf. Mustert den Torbogen. Und erkennt, dass, weil alle Steine fallen wollen und sich im Fallen verkanten, sie den Bogen bilden, unter dem man sicher ist. Vielleicht sind viele Geschichten, die des Kinos, der Literatur, wie solche Bögen, Hohlräume im Unglück. Diese Geschichte hier ist solch ein Torbogen. Eine junge Frau, die nicht mehr weiter weiß. Eine Familie, die am Ende ist und die man mit dem wunderschönen Romananfang von Tolstois „Anna Karenina“ beschreiben könnte: Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich. Beide, die Familie und die junge Frau, sind am Ende, sind am Fallen. Aber sie stützen sich, bilden einen Bogen. Unter dem sie beginnen, wieder zu leben“.

„Wie eine schöne Tschechow-Verfilmung, mit dem intensiven Spiel von vier wunderbaren Schauspielerinnen und Schauspielern.“ (Radio Eins)

„MIROIRS NO. 3 trägt das emotionale Gewicht seines Themas von Trauer und Verlust leichtfüßig und mit zärtlichem Humor ... Paula Beer ist brillant.“ (Screen Daily)

„MIROIRS NO. 3 ist so kompakt wie eine Novelle und so ephemer in seinen Gefühlen, so zart in der Tonlage wie eines der Klavierstücke von Chopin oder Ravel, die durch den Film hindurchwehen.“ (Indiewire)

„Ein einfacher, essentieller Film von außergewöhnlicher Dichte ... MIROIRS NO. 3 ist im Grunde die Geschichte einer Rückkehr ins Leben. Mit allem, was das mit sich bringt. Die Wahrnehmung eines neuen Lichts, eines Windstoßes, Momente absoluter Zärtlichkeit oder unbeschwerter Freude, bis hin zum Komischen. Das Bewusstsein, ein Boot auf dem Ozean zu sein und mit den Wellen, den Winden, der Angst vor dem Abgrund rechnen zu müssen. Und dennoch zu leben.“ (Sentieri Selvaggi)

Filmhomepage

D 2025; Regie: Christian Petzold; mit Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt,
Enno Trebs u.a.; FSK: 12 (Deskriptoren: Gewalt, Verletzung, belastende Themen);
Länge: 86 Min.; Dolby Digital

EP: € 9.00

KEINE KARTENRESERVIERUNG MÖGLICH, NUR ABENDKASSE.
KASSENÖFFNUNG: 19.30 Uhr

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