RIEFENSTAHL
15.12.2024 11:00
Veranstalter / Text: Weitwinkel-Kommunales Kino Singen e.V.
VON DER MACHT DER BILDER # 1 : FILMGESCHICHTE UND PROPAGANDA
„Der Dokumentarfilm beleuchtet das Leben der umstrittenen Filmemacherin Leni Riefenstahl (1902/ Berlin-2003/Pöcking), die vor allem für ihre Propagandafilme TRIUMPH DES WILLENS(1935) und OLYMPIA (1938) bekannt ist, in denen Massenaufmärsche und Körperkult zelebriert werden und mit denen sie ikonische Bilder schuf. Ihre ideologische Nähe zum NS-Regime leugnete sie nach dem Zweiten Weltkrieg stets vehement, stellte sich als 'unpolitische' Künstlerin dar: Obwohl ihre Filme für den NS-Staat entstanden seien, habe für sie selbst nur der künstlerische Aspekt gezählt; von den Gräueltaten der Nazis habe sie trotz ihrer persönlichen Nähe zu Hitler nichts mitbekommen. Anhand von Privataufnahmen, Mitschnitten von Telefongesprächen und Briefen aus dem Nachlass, der erstmals vollständig eingesehen werden konnte, zeigt der Film von Regisseur Andres Veiel und Produzentin Sandra Maischberger, wie Riefenstahls Faszination für Kraft und Schönheit bereits in ihrer Kindheit begann und sich in ihrem Werk fortsetzte. Ihrem Bestreiten, jemals mit den menschenverachtenden Ideologien der Nationalsozialisten sympathisiert zu haben, setzt Doku-Regisseur Veiel ein entlarvendes, differenzierteres Bild der Regisseurin und späteren Fotografin gegenüber.“[filmportal.de/ergänzt: Produktion/filmdienst] | Die TV-Journalistin Sandra Maischberger, die 2017 als erste Zugang zum Nachlass Riefenstahls erhielt, der in 700 Kisten an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz überstellt worden war, schreibt: “Leni Riefenstahls hundertjährige Lebens- und Wirkungsgeschichte ist ein Schlüssel zum Verständnis der Mechanismen von Manipulation, wie sie uns gerade wieder begegnen. Das macht die Reise in die Tiefen ihres Nachlasses nicht nur zu einer wichtigen kulturgeschichtlichen Aufgabe. Ihr Werk zu dechiffrieren heißt: eine Ursünde der Filmpropaganda offen zu legen, um sie im Heute wiedererkennen zu können.“ | Regisseur Andres Veiel (*1959/Stuttgart; u.a. BLACK BOX BRD, BEUYS, WER WENN NICHT WIR, ÖKOZID) arbeitet in seiner erforschenden,komplex montierten Bestandsaufnahme ausschließlich mit Archivmaterial, Arrangierung der immensen Nachlassgegenstände und teilweise expliziter Kommentierung.
Die Dokumentation hatte im Wettbewerb der 81. Filmfestipiele Venedig (ausser Konkurrenz) Premiere.
“Wie ein Puzzle setzt der Film die Biografie von Riefenstahl zusammen und fordert die Zuschauenden zur aufmerksamen und kritischen Beobachtung heraus. Riefenstahls Lügen werden durch geschickte Montage aufgezeigt. „Riefenstahl“ (ist) hochaktuell und eröffnet einen wichtigen Diskurs über die Manipulation von Medien und Öffentlichkeit.“_(epd-film)
“Ein filmisches Kreuzverhör.“_(Die Zeit)
“Der Film zerlegt Riefenstahls Mythos des Unpolitischen und holt das Problem ihrer Ästhetik ins Jetzt.“_(Monopol Magazin)
“Hier wird meisterhaftes Filmemachen gezeigt. Die Art und Weise, wie Veiel mit Riefenstahls eigenen Worten spielt und sie gegen sie wendet, ist verheerend und beeindruckend. Der Film ist ein fesselndes und erheiterndes Beispiel dafür, wie sich gründliche Recherche auszahlt. Eine solch rigorose Arbeit kann sich mühsam anfühlen, aber RIEFENSTAHL ist ein Wunderwerk.“_(The Daily Beast )
““Riefenstahl“ regt durchaus zum Nachdenken über den alltäglichen Scheuklappenblick und die perspektivische Ausgrenzung von Menschen an, die einem nicht ins Bild passen. Der Zivilisationsbruch der NS-Zeit hat neben handfesten auch ästhetische Spuren hinterlassen. Wer, wenn nicht Riefenstahl, böte sich dafür als Kristallisationsfigur an? Das Leitmotiv des Dokumentarfilms „Riefenstahl“ ist deshalb die Kontinuität einer faschistischen Ästhetik – und damit einer Haltung und Weltwahrnehmung –, die das Hässliche, Schwache, Fremde, Andere hinter einer „schönen“ Oberfläche verschwinden lässt. “_(filmdienst.de)
normal; Kursives auch Kursiv!
Deutschland 2024 | dokumentarische Form | Regie / Buch: Andres Veiel; Produktion: Sandra Maischberger; Ausführender Produzent: Enzo Maaß; Montage: Stephan Krumbiegel/Olaf Voigtländer/Alfredo Castro; Bildgestaltung:Toby Cornish; Musik: Freya Arde; Archive Producer: Monika Preischl/Mona El-Bira; Archiv Recherche: Christiane Cæmmerer; Sprecher: Ulrich Noethen | dcp/1:1,85 (16:9) | Farbe u. S/W | DD5.1 | OV/D | 'FSK-Deskriptoren: sexualisierte Gewalt,Bedrohung,belastende Themen' | FSK: 12 J. | 115 Min.
EP: € 5.00
Mitglieder: € 3.00
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