SHOAH (1)

01.12.2025 12:30

Veranstalter / Text: Weitwinkel-Kommunales Kino Singen e.V.
 Bitte allgemeine Infos am Ende der Seite beachten.

VOR 40 JAHREN: URAUFFÜHRUNG VON ‘SHOAH’ | IN MEMORIAM CLAUDE LANZMANN, ZUM 100.

Zum 80. mal jährte sich 2025 im Januar die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, im Mai bzw. September das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa bzw. Asien. Vor nun 40 Jahren hatte am 30. April in Paris der Dokumentarfilm SHOAH Premiere. Sein Regisseur, Claude Lanzmann, wäre am 27. November 100 Jahre alt geworden. Wir zeigen 9 1/2 Stunden Film gegen das Vergessen – u.a. ausgezeichnet mit dem 1. CALIGARI-Filmpreis - Berlinale FORUM 1986 des Bundesverbands kommunale Filmarbeit (BKF).
„‘SHOAH‘ ist die Manifestation der Erinnerung an die Vernichtung in der Gegenwart.“_(zit. n. arsenal-institut für film und videokunst/Berlin)
„Einen ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll“ – Dieses Zitat aus dem Buch Jesaja (56,5) stellt der französische Filmautor, Philosoph und Publizist Claude Lanzmann (1925-2018) der nun 100 Jahre alt geworden wäre, seinem epochalen Film ‚Shoah’ voran Das 9 ½ stündige Werk gilt bis heute inhaltlich und formal als grundlegende, umfassenste, wie ‚radikale‘ kinematografische Auseinandersetzung mit dem ‚Zivilisationsbruch’ des Holocaust, der Vernichtung des europäischen Judentums im Nationalsozialisms, weitgehend während des Zweiten Weltkriegs. Der Titel bedeutet im Hebräischen ‚Abgrund‘, ‚großes Unheil‘, ‚Katastrophe‘. Der Film entstand über einen Zeitraum von rund zwölf Jahren ab 1974 mit Dreharbeiten in 14 Ländern und komprimiert Rohmaterial von 350 Stunden. „Lanzmann findet Bilder für das Unzeigbare und Worte für das Unaussprechliche“(arsenal,FdK). Er befragt Überlebende der Vernichtung, teils an den Orten des Geschehens, führt (teils versteckt gefilmte) Gespräche mit aufgespürten Tätern, ehemaligen SS-Bediensteten. Lanzmann verzichtet auf direkte Kommentierung oder „historisches“ Archivmaterial, keine Leiche ist zu sehen. Das reine Wort der Augen- und Zeitzeugen trifft auf die Orte der Vernichtung in der Gegenwart: “Der Film beteiligt den Zuschauer am Prozess der Erinnerung“(filmdienst).“Die insistierende Frage nach dem Wie statt dem Warum entlockt den Interviewpartnern Dinge, über die sie nie zuvor gesprochen haben.“(DIFF) Lanzmann zu seinem Werk: „Der Film setzt sich nicht aus Erinnerungen zusammen. Erinnerungen … sind schwach. Der Film hebt jegliche Distanz zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf.“/“Das Anliegen von ‚Shoah‘ besteht darin, anstelle der nicht vorhandenen Bildern des Todes in den Gaskammern Zeugnis abzulegen.“/“Alles sollte in einer Art von Zeitlosigkeit wieder erstehen, als wäre es Gegenwart."/ „Sie sind nicht mehr derselbe, nachdem sie [‚Shoah‘] gesehen haben.“ | CLAUDE LANZMANN (*27.11.19257/Bois-Colobes - † 05.07.2018/Paris) schloss sich im Zweiten Weltkrieg der Résistance an, studierte u.a. in Tübingen und war Mitarbeiter und Direktor der Zeitschrift 'Les Temps Modernes' von J.P. Sartre. 2010 wurde die deutsche Übersetzung seiner Autobiografie „DER PATAGONISCHE HASE“ veröffentlicht. Filme (u.a.): POURQUOI ISRAEL(1973), TSAHAL(1994), UN VIVANT QUI PASSE(1997), SOBIBOR(2001). | Wir zeigen - aufgeteilt in die vom Regisseur autorisierten zwei Großteile - die in 2017 digital restaurierte, integrale Fassung. | Mit einer kurzen Einführung und Texten zum Film (Auslage). |
(*) ►gesonderte Eintrittsregelung: Weitwinkel zeigt ‚SHOAH’ in zwei autorisierten Groß-Teilen. (1) Eintritt für Teil 1 am 28.11. und Teil 2 am 02.12. jeweils: reg. 5,00 € / (2) die gestempelte Eintrittskarte für den 1. Teil ist gleichzeitig der Eintritt für Teil 2.  (3) ►SchülerInnen (einzeln/mit Nachweis) haben freien Eintritt | Gruppen/Schulklassen NUR nach vorheriger Anmeldung unter weitwinkel-kino@web.de  bis zum 25.11.25 | Freie Platzwahl / KEINE Reservierungen!  

„‘Shoah‘ ist eine permanente Grenzüberschreitung, zwischen Täter- und Opferperspektive, zwischen Dokument und Fiktion. Der Film ist in seiner ganzen Länge in keiner Sekunde langatmig. Er hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt. ‚Shoah‘ muss gezeigt – und diskutiert werden.“(Andres Veiel/Filmkanon Bundeszentrale f. politische Bildung/bpb)
“Lanzmanns große Spurensuche mit Überlebenden, Zeugen und vermeintlich Statisten des Holocaust. Hier hat das Wort ‚Meilenstein‘ seine Berechtigung.“_(DIE ZEIT)
„Ein wahres Meisterwerk.“(Simone de Beauvoir)

(SHOAH) Frankreich 1974-1985 | dokumentarische Form | Regie/Buch: Claude Lanzmann | Kamera: Dominique Chapuis, Jimmy Glasberg, William Lubschansky | Schnitt: Ziva Postec, Anna Ruiz | Ton: Abernard Auboy, Michel Vionnet | Assistenzen: Corinna Coulmas, Iréne Steinfeldt-Levi | Rechercheassistenz: Corinna Coulmas, Irène Steinfeldt-Levi, Shalmi Bar Mor | DolmetscherInnen : Barbara Janica (Polnisch), Francine Kaufmann (Hebräisch), Mrs. Apfelbaum (Jiddisch) | Mitwirkende: Raul Hilberg, Simon Drebnik, Abraham Bomba, Jan Karski, Richard Glazar, Franz Suchomel, Walter Stier, Dr. Franz Grassler, Filip Müller, Rudolf Vrba u.a. | UA: 30.04.1085, Paris | Drehformat: 16mm/35mm Blowup/Mono | Kopie: DCP/1:1,33 /digital restaurierte Fassung von 2017/18 | Farbe | DD2.0 | (Originalsprachen: Französisch, Englisch, Deutsch, Hebräisch, Polnisch, Jiddisch) / Sprachfassung: OmdU | FSK: ab 12 J. | Länge: 566 Min. ►(Teil 1: 274 Min/4,5 h // Teil 2: 292 Min./4,8 h) ►Überlänge/keine Pause / Der Film wird (autorisiert) in zwei Teilen gezeigt  - bitte die Terminierung und Eintrittsregelung s.o.(*) beachten!

EP: € 5.00
Mitgl.: € 3.00

BITTE BEACHTEN (WEITWINKEL-Kommunales Kino e.V.):


- Karten zum WW-Kino derzeit nur an 
der Tageskasse (bei Matinee u. Kinderkino)

und an der Abendkasse jeweils vor der Veranstaltung.

- Nur Barzahlung.

- Keine Kartenreservierungen
.
- Keine nummerierten Plätze.
- Einlass / Kasse ab 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.

- Alle Filme i.d.R. mit einer Einführung und Trailern (zzgl.)

- Programmänderung vorbehalten.

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